Rotwild

Mit einem Gewicht von bis zu 250kg bei den Hirschen und bis zu 170kg bei den Hirschkühen gehört das Rotwild im mitteleuropäischen Raum zu den größten freilebenden Wildtieren. Die muskulösen und langen Beine machen das sonst so kräftige Tier zudem zu einem besonders ausdauernden Läufer. So kann es schnell fliehen und Fressfeinde durch seine Ausdauer abhängen.
Mehr Wissenswertes zu diesen eleganten Wildtieren in den Bayerischen Staatsforsten finden Sie hier in unserem Überblick:

Allgemeines
Das Rotwild ist die größte freilebende heimische Wildart in Bayern. Der Name Rotwild kommt vom rotbraunen Sommerfell der Tiere. Die Kälber tragen in den ersten Monaten nach der Geburt ein hellgeflecktes Fell zur Tarnung. Hirsch und Kahlwild sind sehr gesellig und finden sich in Rudeln zusammen. Diese sind jedoch außerhalb der Brunft- bzw. Paarungszeit nach Geschlechtern getrennt. Der Hirsch ist übrigens nicht der „Mann vom Reh“.

Zudem sind alte Hirsche oftmals Einzelgänger. Im Zeitraum von Ende Februar bis April wirft der Hirsch sein Geweih ab, dieses bildet sich aber bis zum nächsten Frühherbst wieder komplett neu nach. In den Monaten Juni und Juli wird das Geweih gefegt, d.h. die Hirsche reiben dann die fellähnliche Haut, der Bast, der das Geweih zu diesem Zeitpunkt bedeckt, an Stämmen und Zweigen ab. Das Rotwild kann in der freien Natur bis zu 25 Jahre alt werden. Seine natürlichen Fressfeinde sind Wolf, Luchs und Bär.

1. Aussehen & Merkmale

Hirsch

Kahlwild/Hirschkuh

Größe

Schulterhöhe: ca. 150 cm

Rumpflänge:
ca. 180 – 250 cm

Schulterhöhe: ca. 120 cm

Rumpflänge:
ca. 180 – 210 cm

Gewicht

bis 250 kg

bis 170 kg

Merkmale

beeindruckendes Geweih bis 15 kg

Kein Geweih (daher der Name „Kahl“wild)

Brunft

September bis Oktober

Tragzeit

ca. 9 Monate

Anzahl der Jungtiere

1 Kalb, selten 2

2. Ernährung
Als Wiederkäuer ernährt es sich von Wildgräsern und –kräutern, Sträuchern, Beeren, Obst, Knospen, Triebe und Blätter von Bäumen. Teilweise schält und frisst das Rotwild die Rinde von Bäumen.

Grundsätzlich ist das Rotwild von Natur aus auch gut an die entbehrungsreiche Zeit im Winter angepasst. Es fährt den Stoffwechsel sowie die Nahrungsaufnahme erheblich zurück und zehrt überwiegend von aufgebauten Fettreserven.

3. Lebensraum & Vorkommen
Das Rotwild ist in ganz Europa heimisch. Hauptverbreitungsgebiet in Bayern sind waldreiche Mittelgebirge und die Alpen. Vorwiegend findet man es in Waldgebieten bis oberhalb der Waldgrenze im Gebirge.

Zum Überwintern wandern die Tiere in tiefere Lagen ab. Oft sind die winterlichen Rückzugsgebiete durch Besiedlung und Verkehrswege nicht mehr vollumfänglich zugänglich. Die Bayerischen Staatsforsten betreiben deshalb für das Rotwild zahlreiche Winterfütterungen im Alpenraum.

4. Fortpflanzung
In der Brunft hört man das typische „Röhren“ der Hirsche, die so auf sich aufmerksam machen. Der Platzhirsch verteidigt in der Brunft seine Hirschkühe gegen andere Hirsche. Seine Verteidigungsstrategie setzt sich aus Röhren, Imponiergehabe und durch heftige Kämpfe mit den Geweihen zusammen.